Motorradreise Asien: Die wichtigsten Reiseinfos

Motorräder

Unsere Motorräder sind zwei MZ ETZ 250, Baujahr 1987 und ’88, mit jeweils 20 PS. Die Zweitakter fahren mit Benzingemisch (1 Liter Benzin, 25 Milliliter Öl). Schlechte Benzinqualität macht den Motoren nichts aus. In vielen Ländern ist Zweitaktöl erhältlich. In Zentralasien muss man auf normales Motorenöl zurückgreifen. In Höhen ab 2.000 Metern kommt es zu spürbarem Leistungsverlust. Mit tief gehängter Vergasernadel und Löchern im Luftfilterdeckel schaffte es die MZ trotzdem über den Khunjerab- Pass (4.700 m): mehr reisetaugliche Umbauten.

Straßen

Von Osteuropa bis Asien sind alle Qualitätsstufen dabei. Besonders im Kaukasus und Zentralasien sollte man sich auf Enduroetappen einstellen. Der Pamir-Highway in Tadschikistan war 2008 abgesehen von den Pässen fahrtechnisch besser als sein Ruf und zusammen mit dem Karakorum-Highway landschaftlich nicht zu toppen. Außerhalb von Gebirgen nehmen gut passierbare Hauptstraßen zu. In Tadschikistan und Pakistan bauen die Chinesen an perfekten Straßen durch die Berge.

Navigation

Wir sind allein mit handelsüblichen Landkarten, meistens von Reise KnowHow, durch Asien gefahren und fanden uns generell gut zurecht damit. Ergänzend dazu haben die üblichen Individual-Reiseführer informative Stadtpläne oder interessante Routen abgedruckt. Für Routen abseits offizieller Wege sollte man sich spezielle Karten besorgen oder auf die Tipps Einheimischer oder Reisender vertrauen.

Visa & Dokumente

Für die meisten ehemaligen Sowjetstaaten gibt es nach wie vor strenge Visaregeln mit strikt festgelegtem Ein- und Ausreisedatum. Viele Visa der Hinreise hatten wir im Vorfeld über einen Visaagenten in Berlin beschafft. Wir empfehlen einen zweiten Reisepass, den deutsche Behörden legal ausstellen dürfen. Damit lassen sich Visa auch von unterwegs aus gut arrangieren. Bei der Visabeschaffung in den Botschaften unterwegs braucht man etwas Geduld, manchmal sogar mehrere Wochen. Wichtigste Dokumente für die Motorräder sind der nationale Fahrzeugschein und das Carnet de Passages (Iran, Pakistan, Indien), ausgestellt vom ADAC. Das Carnet ist für ein Jahr gültig. Wir mussten 3.000,- Euro Kaution pro MZ-Motorrad hinterlegen, die nur dann erstattet werden, wenn die Fahrzeuge nach Reiserückkehr beim deutschen Zoll vorgeführt werden. Neben unserem deutschen Führerschein hatten wir außerdem einen internationalen Führerschein dabei.

Sprachen

Viele ehemalige Sowjetstaaten sind zu ihren ursprünglichen Sprachen zurückgekehrt, vor allem  Ältere sprechen ggf. auch Russisch. Beschilderungen sind oft noch in russischen Buchstaben. Mit Englisch kommt man allgemein gut zurecht, vor allem in Pakistan und Indien. Einfaches Englisch wird von den meisten jungen Leuten verstanden, im Iran eher von jungen Frauen. Wir versuchen, in jedem Land wenigstens fünf einheimische Vokabeln zu beherrschen und können damit bereits kleine Wunder auslösen: Guten Tag/Hallo, Auf Wiedersehen, Danke, Ja und Nein.

Essen & Unterkunft

Günstige Unterkünfte sind in allen Ländern zu finden. Für wenig erschlossene Regionen hat Lonely Planet gute Tipps. Dort, wo es sehr einsam ist, ist Zelten angesagt. Freundliche Einladungen von der Straße weg sind nicht selten. Mit der richtigen Einstellung und ein wenig Gespür für die Menschen erlebt man hier die besten Geschichten.
Die allerwichtigsten Lebensmittel inklusive abgepacktes Trinkwasser sind überall an Straßenständen oder auf Märkten, auch in kleineren Orten, erhältlich. Im Gebirge kann das Wasser aus Quellen oder Flüssen getrunken bzw. gefiltert werden. Kulinarisch sind für uns die Türkei und der Kaukasus ein Genuss. Zentralasien ist auf Dauer sehr eintönig. Hier kam auch unser erster Durchfall. In Pakistan, Indien und Nepal sind Straßenküchen nicht nur spannend, sondern auch sehr lecker. Im Iran ist es das Beste, sich in Familie oder bei Picknicks bewirten zu lassen, da man auf der Straße oft nur Fleischspieße findet.

Gesundheit

Standardmedikamente gegen Schmerzen, Fieber oder Verdauungsprobleme sind unterwegs unkompliziert und billig erhältlich. Einfache ärztliche Behandlungen, z. B. in öffentlichen Krankenhäusern, kosten wenig. Für ernsthafte Erkrankungen/Risiken empfehlen wir den Abschluss einer Auslandskrankenversicherung. Wir hatten 2008 den Auslandkrankenschutz „Langzeit“ vom ADAC. Unsere Krankenversicherung in Deutschland hatten wir solange ausgesetzt. Die vom Tropeninstitut empfohlenen Schutzimpfungen sollten eingehalten werden, auch wenn sich die Meinungen der Ärzte über die Notwendigkeit einzelner Impfungen unterscheiden. Viele Schutzimpfungen für die Langzeitreise brauchen eine Mehrfachinjektion verteilt auf mehrere Monate, also rechtzeitig beginnen. Die Impfungen halten dann über mehrere Jahre, wenn nicht sogar lebenslang. Einige Krankenkassen erstatten den Großteil der Impfkosten. Der beste Schutz gegen die Höhenkrankheit ist eine Akklimatisierung, also immer schön sachte! Alle Infos dazu enthält das Merkblatt des Auswärtigen Amtes.